2016-06-12

[de] Départements im Saarland

 Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gehörte das Gebiet des heutigen Saarlandes zu Frankreich. Staatsoberhaupt von Frankreich war damals Napoléon Bonaparte, bis Mai 1804 als "Erster Konsul", danach als "Kaiser der Franzosen". 


Das heutige Saarland erstreckte sich über vier Départements: Forêts, Mont-Tonnerre, Moselle und Sarre    

Départements, Arrondissements, Cantons im heutigen Saarland

Das Wälder-Departement (département des forêts) umfasste vor allem die ehemaligen Herzogtümer Luxemburg und Bouillon. 
Hauptstadt des Départements war Luxemburg, Unterpräfekturen waren in Bitburg, Diekirch und Neufchâteau. 
0,7% des Saarlandes mit heute 0,2% der Einwohner – im Nordwesten der Gemeinde Perl – gehörten zum Kanton Remich im Arrondissement Luxemburg. 
Nach dem Ende Napoleons kam das Gebiet zu den Vereinigten Niederlanden und zu Preußen (Regierungsbezirk Trier). 

Das Donnersberg-Departement (département du Mont-Tonnerre) umfasste die linksrheinischen Teile der Pfalz und Kurpfalz. 
Die Präfektur des Départements war in Mainz, Unterpräfekturen in Kaiserslautern, Speyer und Zweibrücken. 
5% der Fläche und 4% der Einwohner des heutigen Saarlands (im Saarpfalz-Kreis) gehörten zum Arrondissement Zweibrücken. 
Durch den Wiener Kongress kam das Gebiet 1815 zu Bayern. 

Das Mosel-Departement (département de la Moselle) umfasste den deutschsprachigen Teil Lothringens und das Bistum Metz. 
Metz war die Hauptstadt des Départements. Die Hauptorte der Arrondissements waren Briey, Metz, Sarreguemines und Thionville. 
24% des heutigen Saarlands – Gebiete im Westsaarland und im Raum Tholey, die heute 21% der Landesbevölkerung ausmachen – lagen im Arrondissement Thionville oder Diedenhofen, hauptsächlich in den Kantonen Tholey, Rehlingen, Sierck und Saarlouis. 
1815 kamen die heute saarländischen Gebiete zu Preußen, der Rest blieb bei Frankreich. 1871 kam das Arrondissement Briey zum Departement Meurthe-et-Moselle, der Rest vom Rest bildete den "Bezirk Lothringen" im Deutschen Reich. 

Das Saar-Departement (département de la Sarre) umfasste Nassau-Saarbrücken/Ottweiler, große Teile von Kurtrier, die Grafschaft von der Leyen und zahlreiche kleine Herrschaften. 
Der Präfekt der Saar hatte seinen Sitz in Trier, die Unterpräfekten saßen in Birkenfeld, Prüm und Saarbrücken. Vom heutigen Saarland gehörten 69% der Fläche und 74% der Einwohner zu diesem Departement, vor allem zu den Arrondissements Saarbrücken und Birkenfeld. 
Nach dem Ende der Franzosenzeit kam der Großteil des Départements zu Preußen, Birkenfeld zu Oldenburg, Kusel zu Bayern, Meisenheim zu Hessen-Homburg, St. Wendel zu Sachsen-Coburg. 

Das Arrondissement Saarbrücken (arrondissement de Sarrebruck) bestand aus 8 Kantonen: 
  1. St. Arnual: heute ca. 160.000 Einwohner auf ca. 230 km², vor allem im Regionalverband Saarbrücken.
  2. Ottweiler: heute ca. 135.000 Einwohner auf 240 km², vor allem im Landkreis Neunkirchen.
  3. Lebach: heute ca. 120.000 Einwohner auf 250 km² im Dreieck Heusweiler-Eppelborn-Beckingen. 
  4. Saarbrücken: heute ca. 90.000 Einwohner auf 75 km² in Alt-Saarbrücken, St. Johann, Malstatt und Burbach. 
  5. Blieskastel: heute ca. 70.000 Einwohner auf 235 km², vor allem im Saarpfalz-Kreis. 
  6. Waldmohr: heute ca. 55.000 Einwohner auf 160 km², vor allem im Saarpfalz-Kreis und im Landkreis Kusel. 
  7. Merzig: heute ca. 40.000 Einwohner auf 170 km² im Landkreis Merzig-Wadern. 
  8. St. Wendel: heute ca. 35.000 Einwohner auf 175 km² im Landkreis St. Wendel.

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